Insulin Schlafwandeln Gleichgewichtssinn Darmreinigung Gelenkschmerzen Schulmedizin Nierenerkrankungen Allergie Allergiker Diabetes Zahnfleischerkrankungen immun Krankenkasse Stillen Arthrose Tumor-Operation

Tierisch menschlich: Fuchsbandwurm durch Schmusetier

Immer wieder warnen Wissenschaftler vor dem Fuchsbandwurm. Dieser wird beispielsweise durch Waldfrüchte übertragen, auf die ein Fuchs uriniert hat. Jüngst gab es in den Medien Entwarnung. Die Gefahr sei gar nicht so groß. Das stimmt: Die Fallzahlen sind in Deutschland seit 2000 mit 13 bis 23 Infektionen pro Jahr eher gering (Quelle: Robert-Koch-Institut, 2006). Dennoch: Hunde und Katzen, die nicht regelmäßig entwurmt werden, können den Fuchsbandwurm und noch weitere, für den Menschen krankheitserregende Würmer übertragen. 

Hunde und Katzen nehmen die Larven der Parasiten meist beim Schnuppern und Lecken auf. Im Darm reifen diese zu erwachsenen Würmern heran und geben dort Hunderte von Eiern ab, die ausgeschieden werden, wieder zu Larven heranwachsen und den Lebenszyklus aufrechterhalten. In der Regel dauert es einige Wochen, bis ein Wurmbefall beim Tier nachweisbar ist. Der Mensch kann sich in dieser Zeit aber bereits beim Schmusen mit dem Haustier angesteckt haben.

Von den vielen verschiedenen Wurmarten des Hundes oder der Katze sind nicht alle für den Menschen gefährlich. "Der Fuchsbandwurm gehört aber für den Menschen zu den bedrohlichen Würmern", bestätigt Prof. Heiner Krammer vom Enddarmzentrum (EDZ) in Mannheim. "Die Larven des Fuchsbandwurms können in die menschliche Lunge, Leber oder in das Gehirn eindringen und die Organe langsam zerstören", sagt Krammer. In den Organen bildet der Fuchsbandwurm lauter kleine Bläschen (Alveolen) aus, in denen eine Ruheform des Bandwurms, die Finnen, schlummern. Bis der Wurmbefall beim Menschen erkannt wird, können vom Zeitpunkt der Infektion etwa 20 Jahre vergehen. „Der Mensch ist kein typischer Wirt für diesen Wurm“, erklärt Krammer das Phänomen.

Ob krankheitserregender Fuchsbandwurm oder ungefährlicher Madenwurm, ekelerregend sind sie in jedem Fall. "Um sie im Haushalt zu vermeiden, sollten Hund und Katze daher regelmäßig entwurmt werden", rät der Mannheimer Gastroenterologe. Studien der europäischen, veterinärparasitologischen Organisation ESCCAP haben gezeigt, dass die in Deutschland übliche ein- bis zweimalige Entwurmung in den meisten Fällen nicht ausreicht. Tierärzte raten im Schnitt zu vier Wurmkuren pro Jahr.

Für Katzen gibt es zur Abwehr von Würmern ein Spot-on-Präparat, das leicht anzuwenden ist. Hunde erhalten ihre Wurmkur meist in Form von Tabletten, die ihnen gut schmecken. Eine Einmalgabe reicht aus. Die Entwurmung ist in der Regel einfach und stressfrei für Tier und Mensch.


Linktipps



© Deutsches Grüne Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 09.09.2008