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Neues Haarausfall-Gen entdeckt

Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Bonn hat in sechsjähriger Forschungsarbeit ein Gen zu identifiziert, das für eine seltene erbliche Form des Haarausfalls verantwortlich ist. Dabei gelang es ihnen erstmals, einen Rezeptor zu identifizieren, der beim Haarwachstum eine Rolle spielt. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Forschungsergebnisse zu neuen Therapien bei verschiedenen Formen des Haarausfalls führen können. Die Studie wird in der März-Ausgabe von "Nature Genetics" veröffentlicht.

Fündig wurden die Forscher bei Patienten, die unter einer seltenen erblichen Form des Haarausfalls namens Hypotrichosis simplex leiden. Die Krankheit trifft sowohl Männer als auch Frauen. Die Betroffenen beginnen in der Regel schon im Kindesalter, kahl zu werden. Ursache für die jetzt untersuchte Form der Hypotrichosis simplex ist ein Gendefekt. Er sorgt dafür, dass bestimmte Empfängerstrukturen auf der Oberfläche von Zellen des Haarfollikels nicht mehr korrekt gebildet werden. Wenn Botenstoffe von außen an diese Rezeptoren binden, setzen sie im Zellinnern eine Reaktionskette in Gang, die offensichtlich zur normalen Funktion des Haarfollikels notwendig ist. Bisher war kein derartiger Rezeptor bekannt, der eine spezifische Rolle für das Haarwachstum spielt.

Die gute Nachricht: Die defekte Empfängerstruktur zählt zur Klasse der so genannten G-Protein gekoppelten Rezeptoren. Und diese eignen sich in besonderem Maße als Angriffspunkte für Medikamente. Die Forscher konnten bereits einen körpereigenen Botenstoff identifizieren, der im Haarfollikel an den Rezeptor bindet. Damit ergeben sich Chancen für die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Möglicherweise können von derartigen Medikamenten Patienten profitieren, die unter ganz verschiedenen Formen von Haarausfall leiden.


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© Universität Bonn / (ots) news aktuell GmbH / Veröffentlicht am 24.02.2008