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Millionen Menschen plagen chronische Schmerzen, die vermeidbar wären

Die Behandlung der schätzungsweise acht bis zehn Millionen Schmerzpatienten in Deutschland ist nach Einschätzung von Experten noch immer nicht optimal. Das berichtet das "HausArzt-PatientenMagazin"  in seiner aktuellen Ausgabe und nennt zwei Hauptgründe dafür: Spezialisten sind rar, und die Vorbehalte gegen eine frühzeitige Gabe geeigneter Schmerzmittel, einschließlich Opioiden, halten sich hartnäckig. "Immer noch verschreiben manche Ärzte wichtige Medikamente in zu geringen Dosierungen", erklärt Professor Lukas Radbruch, Direktor der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Aachen. "Das muss aufhören." Denn bei richtiger Einnahme bestehe keine Gefahr der Abhängigkeit, Nebenwirkungen ließen sich leicht vermeiden. Haben sich chronische Schmerzen erst einmal festgesetzt, kann eine spezielle Schmerztherapie helfen: Dabei wird die Behandlung mit Medikamenten optimiert. Zugleich wird den persönlichen Umständen im Zusammenhang mit dem Schmerz Rechnung getragen. Denn Einstellungen und schlechte Erfahrungen entscheiden oft mit darüber, wie sehr sich Schmerz festsetzt. Viele Ärzte sehen eine besonders wichtige Aufgabe von Schmerzmitteln darin, Betroffene wieder zu einem anderen Umgang mit der Pein zu ermutigen. Manchmal entstehe ein Teufelskreis aus Schmerzen, Hoffnungslosigkeit und nachfolgend noch gesteigerter Schmerzwahrnehmung, erklärt Professor Thomas Tölle, Schmerzspezialist an der Technischen Universität München, in dem Patientenmagazin. "Daraus können wir heute die allermeisten Patienten befreien", betont Tölle.

Das "HausArzt-PatientenMagazin" wird herausgegeben in Kooperation des Deutschen Hausärzteverbands und des Wort & Bild Verlags. Die Januar-Ausgabe 2008 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.


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© Wort & Bild Verlag GmbH & Co KG. / Veröffentlicht am 21.01.2008