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Früh erkannt, kann Diabetes gut behandelt werden
Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Diabetes mellitus - und es werden immer mehr. "Um schwere Folgeschäden zu verhindern, ist es wichtig, dass die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt wird", sagt Dr. Steffen Hilfer, Arzt beim AOK-Bundesverband. Zu diesem Zweck bietet die AOK ihren Versicherten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre den sogenannten Check-up-35 an.
Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Unterschieden wird zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2. Beim Typ-1-Diabetes produziert der Körper kein Insulin mehr, weil die entsprechenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört sind. Deshalb müssen Typ-1-Diabetiker - in der Regel unter 30-Jährige - sich das lebensnotwendige Insulin regelmäßig selbst spritzen.
Krankheit entwickelt sich schleichend
Vom wesentlich häufigeren Typ-2-Diabetes sind vor allem Männer und Frauen über 40 Jahren betroffen. Zunehmend erkranken aber auch Kinder und Jugendliche daran. Neben einer erblichen Veranlagung und einem hohen Lebensalter spielen dabei vor allem Übergewicht und Bewegungsmangel eine Rolle. Die Bauchspeicheldrüse schüttet beim sogenannten Altersdiabetes zwar noch Insulin aus, es kann jedoch in den Körperzellen nicht mehr ausreichend wirken. "Die Erkrankung entwickelt sich schleichend und wird oft erst spät bemerkt", warnt Hilfer.
Zucker schädigt Blutgefäße
Die Folge: Es ist zu viel Zucker im Blut, der auf Dauer die Blutgefäße schädigt. "Sind davon die großen Gefäße betroffen, drohen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen der Beine", erklärt der Arzt. Sind die kleinen Blutgefäßen geschädigt, kann es zu Nierenversagen, Schäden der Augen oder Nerven kommen. Viele Diabetiker leiden gleichzeitig unter Bluthochdruck, der diese Folgen noch verschlimmert.
"Eine wichtige Möglichkeit, die Zuckerkrankheit früh zu erkennen, ist der sogenannte Check-up-35", sagt Hilfer. Die AOK bietet ihren Versicherten diese Vorsorgeuntersuchung ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre an. Eine Praxisgebühr fällt dafür nicht an. Neben Diabetes können dadurch auch Bluthochdruck, Herz-Kreislauf- und Nieren-Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Bei der Früherkennungs-Untersuchung befragt der Arzt den Patienten zunächst zu persönlichen Verhaltensweisen, die seine Gesundheit betreffen, zu Vorerkrankungen in der Familie sowie zu gesundheitlichen Bedingungen an seinem Arbeitsplatz und im privaten Umfeld. Daraus erstellt er ein persönliches Risikoprofil.
Eingehende Untersuchung
Zum Check-up-35 gehören auch eine eingehende körperliche Untersuchung sowie eine Laboruntersuchung von Blut- und Urin-Proben. Das Blut wird dabei auf die Werte von Gesamtcholesterin und Glukose (Zucker) untersucht, der Urin auf Eiweiß, rote und weiße Blutkörperchen, Nitrit und ebenfalls auf Glukose. Nach der Auswertung informiert der Arzt den Versicherten über das Ergebnis. Besteht der Verdacht auf Diabetes oder eine andere Erkrankung, veranlasst er eine weiterführende Diagnostik und Therapie.
Aktiv mitwirken
Wird ein erhöhter Blutzuckerwert festgestellt und entpuppt sich dieser als Diabetes, folgen weitere Laboruntersuchungen. Dabei werden zum Beispiel der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1C, die einzelnen Blutfette oder weitere Blutdruckwerte bestimmt. Zusätzlich untersucht der Hausarzt noch den Zustand der Füße und veranlasst eine Untersuchung beim Augenarzt.
Die Zuckerkrankheit lässt sich heute gut behandeln. Entscheidend ist dabei, dass die Patienten aktiv mitwirken. "Ernähren Sie sich ausgewogen, reduzieren Sie Ihr Gewicht und bewegen Sie sich vor allem regelmäßig - so können Sie die Blutzuckerwerte senken", weiß Hilfer. Rad fahren, Schwimmen und regelmäßige Spaziergänge bewirken, dass die Muskeln mehr Zucker verbrennen und dass das Insulin im Körper besser wirkt. Reicht dies nicht aus, müssen die Patienten Tabletten einnehmen oder werden mit Insulin behandelt.
AOK-Programm
Wie Diabetiker ihre Erkrankung in den Griff bekommen können, erfahren sie in den sogenannten Disease-Management-Programmen (DMP) der AOK. Teil dieser Chronikerprogramme sind Schulungen. Darin lernen die Patienten zum Beispiel, was sie selbst tun können, um ihren Diabetes optimal zu behandeln. Ziel der AOK-Programme ist es, Folgeerkrankungen zu verhindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
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© AOK-Bundesverband / Veröffentlicht am 20.12.2007