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Krebsvorsorge ist notwendig

Ganz eindeutig: Was sie da bei ihrer monatlichen Selbstuntersuchung deutlich ertasten konnte, war eine knotige Veränderung zwischen Brust und Achselhöhle. Sie betrachtete sich prüfend im Spiegel: Hatte sich auch die Größe der Brust merklich verändert? Ist die Höhe der Brustwarzen gleichmäßig? Sie hob die Arme und prüfte, ob die Brüste der Bewegung folgten. Sie tastete nochmals das Gewebe ab und vereinbarte dann einen Termin mit ihrem Gynäkologen. Tatsächlich: Bei der Röntgenuntersuchung der Brust wurde eine erbsengroße Zyste sichtbar - gutartig, wie sich herausstellte. Hätte es sich aber um einen bösartigen Tumor gehandelt, wären die Therapiemöglichkeiten gut gewesen: Werden Krebserkrankungen im Frühstadium erkannt, sind sie im allgemeinen gut behandelbar. Dabei gilt: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto größer ist die Chance, sie dauerhaft zu besiegen. Obgleich die meisten Frauen dies wissen, nehmen viele von ihnen Vorsorgeuntersuchungen zum Beispiel zur Früherkennung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs nicht regelmäßig wahr, obwohl diese die häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen bei Europäerinnen sind. So tastet nur etwa jede dritte Frau monatlich ihre Brust nach Veränderungen ab - und trotzdem werden heute etwa 80 Prozent der Fälle von Brustkrebs durch die Betroffenen selbst entdeckt. Dies zeigt, wie effektiv diese Methode ist, vor allem, wenn sie regelmäßig durchgeführt wird. Mit etwas Übung lassen sich selbst kleinste Veränderungen ertasten.

Früherkennung von Brustkrebs ist erlernbar

Die Selbstuntersuchung der Brust ist deshalb eine wichtige Ergänzung zur jährlichen ärztlichen Krebsvorsorge - wenn sie richtig durchgeführt wird. "Viele Frauen wissen nicht genau, wie und wo sie tasten sollen oder wie sich ein Knoten genau anfühlt. Sie sind dadurch eher verunsichert, als dass sie Gewissheit über ihre Gesundheit erhalten," erläutert Dr. Susanne Findt, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Elisabeth-Krankenhaus Essen. Aus diesem Grund bietet die Frauenklinik des Elisabeth-Krankenhauses als zertifiziertes Brustzentrum in Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Betrieben in Essen und Umgebung Kurse an, in denen das richtige Tasten erklärt und geübt wird. Hierzu stehen zur Veranschaulichung Silikonmodelle zur Verfügung. Auch das Brustdiagnosezentrum Essen nutzt diese Chance zur Prävention und gibt in Seminaren Anleitungen zur Selbstfrüherkennung. "Jede Frau, die das 30. Lebensjahr erreicht hat, sollte einmal im Monat zur selben Zeit im Zyklus ihre Brust abtasten. Sofern die Monatsblutung noch erfolgt, ist der beste Zeitpunkt innerhalb der ersten Woche nach Beginn der Regelblutung", rät die Ärztin. Sie empfiehlt darüber hinaus, auch die anderen Untersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung wahrzunehmen. "Frauen ab 20 Jahren haben einmal jährlich Anspruch auf eine von den Krankenkassen finanzierte gynäkologische Tastuntersuchung des Gebärmuttermundes. Dabei wird auch ein Zellabstrich vom Gebärmutterhals angefertigt, einfach und schmerzlos. Das ist sehr wichtig: Wird ein Gebärmutterhalskrebs im Vor- oder Frühstadium erkannt, beträgt die Heilungsquote nahezu 100 Prozent", erklärt Dr. Findt.

Risikofaktor Nr. 1: Das Alter

Die Wahrscheinlichkeit, an Brust- oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter. "Zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr empfiehlt sich die regelmäßige Teilnahme an einem Mammographie-Screening, einer Röntgen-Reihenuntersuchungen der weiblichen Brust," so die Gynäkologin. "Studien haben gezeigt, dass mit dieser Untersuchungsmethode eine altersabhängige Reduktion der Brustkrebssterblichkeit um 20 bis 40 Prozent möglich ist. Eine solche Mammographie wird deshalb alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen." Um Darmkrebs frühzeitig erkennen zu können, gehören ab dem 50. Lebensjahr auch die Untersuchung des Enddarms und Tests auf Blut im Stuhl zu den gesetzlichen Kassenleistungen. Darüber hinaus werden ab dem 55. Lebensjahr regelmäßig - alle zehn Jahre - Darmspiegelungen (Koloskopien) empfohlen. Eine weitere wichtige Vorsorgemaßnahme zur Krebsfrüherkennung, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die fachmännische Inspektion der Haut auf unklare Hautveränderungen. Zu dieser Untersuchung wird ab dem 35. Lebensjahr einmal jährlich geraten.

Neue gesetzliche Regelung zur Krebsfrüherkennung

Zusätzlich lässt sich auch im Alltag hinsichtlich bösartiger Tumorerkrankungen einiges zur Prävention tun. "Einen großen Einfluss auf die Gesundheit hat die allgemeine Lebensführung", betont Dr. Findt, "eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, regelmäßige sportliche Bewegung, Verzicht auf Gifte wie Nikotin und Drogen, ein höchstens mäßiger Alkoholgenuss und ausreichender Schlaf stabilisieren das Immunsystem. Eine im Januar 2008 in Kraft getretene Neuregelung im Rahmen der Gesundheitsreform verpflichtet außerdem alle nach dem 1. April 1987 geborene Frauen, die in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, zur Teilnahme eines einmaligen Beratungsgesprächs mit einem fachberechtigten Arzt über die Früherkennung von Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs." Für Dr. Findt ist dies ein wichtiger Schritt: "Gerade diese Vorsorgeuntersuchungen werden oftmals auf die leichte Schulter genommen. Vielen Frauen sind sie peinlich, betreffen sie doch ihre intimsten Körperstellen. Und: Wer sich gesund fühlt, sieht oft keine Notwendigkeit für einen Arztbesuch. Dazu kommt, dass viele Frauen nicht ausreichend über die Folgen informiert sind. Deshalb bieten wir im Rahmen unseres Gesundheitstages für Frauen in der Lebensmitte unter dem Motto ‚Brot und Rosen’ am 4. September 2008 die Möglichkeit, sich über Prävention zu informieren und an Kursen, unter anderem zur Selbstuntersuchung der Brust, teilzunehmen", so die Medizinerin aus dem Elisabeth-Krankenhaus Essen. "Denn wie groß die Chance ist, das ungehemmte Zellwachstum eines bösartigen Tumors zu zügeln, hängt wesentlich davon ab, in welchem Stadium er entdeckt wird", erklärt sie weiter und mahnt: "Werden die entsprechenden Chancen nicht genutzt, kann das verhängnisvolle Folgen haben!"


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© Elisabeth-Krankenhaus Essen / Veröffentlicht am 25.08.2008