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Skiurlaub: Wie Sie sicher über die Pisten kommen

Winterurlaub - für begeisterte Skifahrer und Snowboarder ist das die schönste Zeit des Jahres. Strahlender Sonnenschein und gut präparierte Pisten halten die Wintersportler nicht lange auf den Hütten. "Für den Körper sind die sportliche Anstrengung und die intensive Sonneneinstrahlung aber eine Herausforderung", weiß Dr. Andreas Kiefer, Arzt beim AOK-Bundesverband. Er rät Skifahrern, sich Schritt für Schritt ans Klima in der Höhe zu gewöhnen, bevor sie sich stark belasten. Darüber hinaus ist in den Bergen ein guter Sonnenschutz notwendig.

Wer aus der Ebene hinauf ins Gebirge fährt, merkt schnell, dass die Luft dünner wird. "Bereits ab einer Höhe von 2.000 Metern enthält sie nicht mehr so viel Sauerstoff", erklärt Kiefer, "das Herz versucht dann, diesen Mangel auszugleichen, in dem es die Frequenz der Herzschläge erhöht." Deshalb ist ein leicht beschleunigter Puls in den Bergen normal. Der Körper benötigt etwa eine Woche, bis er sich an die veränderten Bedingungen gewöhnt hat. Bis dahin sollten Skiurlauber es langsam angehen lassen und nicht direkt den höchsten Gipfel stürmen. "Besonders Untrainierte sollten sich zu Beginn nur mäßig belasten und regelmäßig Pausen einlegen", rät der Arzt. Wer herzkrank ist oder an Asthma leidet, sollte vor der Reise unbedingt mit seinem behandelnden Arzt sprechen.

Verletzungen vorbeugen

Ob Sportbegeisterter oder Couchpotato - spätestens drei bis vier Wochen vor Reiseantritt gehören alle Winterurlauber in einen Kurs für Skigymnastik. Durch die Übungen werden speziell diejenigen Muskeln ausgebildet, die fürs Skifahren gebraucht werden. "Diese Sportart ist sehr anstrengend und stellt hohe Anforderungen an die Koordination", weiß Kiefer. "Je besser der Körper darauf vorbereitet ist, desto sicherer stehen Sie im Urlaub auf den Brettern. Das schützt auch vor Verletzungen und Stürzen." Das Gleiche gilt natürlich für Snowboarder.

Vollkommen tabu auf der Piste ist Alkohol. "Er schränkt den Blickwinkel ein, mindert die räumliche Orientierungsfähigkeit und senkt die Reaktionszeit - das ist beim Skifahren genauso wie beim Autofahren", erklärt der Arzt. Wer betrunken auf die Piste geht, stürzt schwerer, weil er sich nicht mehr richtig abfangen kann. Außerdem gefährden solche Ski- und Snowboard-Fahrer nicht nur sich selbst, sondern auch andere, die sich an die Sicherheitsregeln halten.

Um für das kalte Klima gut gerüstet zu sein, ist der sogenannte Zwiebellook zu empfehlen. Das sind mehrere Schichten Bekleidung übereinander, die bei Bedarf Stück für Stück ausgezogen werden können. Am besten ist sogenannte Funktionskleidung, denn sie speichert die Körperwärme gut und leitet den Schweiß nach außen ab. Auf geeignete Skischuhe sollten die Sportler ebenfalls achten. Sie sollten eng anliegen – aber nicht so fest, dass sie die Blutzufuhr in den Fuß abschnüren. "Sonst können Erfrierungen entstehen", warnt Kiefer. Darauf sollten besonders Patienten mit Durchblutungsstörungen oder Nervenkrankheiten in den Beinen achten, zum Beispiel Diabetiker. "Sie spüren oft nicht früh genug, dass der Schuh drückt“, erklärt der Arzt. "Dadurch kann die Haut aufscheuern oder es können Druckstellen entstehen."

Auf Sonnenschutz achten

Auch die Haut benötigt in den Bergen zusätzliche Pflege, denn die Sonne brennt dort besonders stark. Zudem reflektiert der Schnee die Strahlen und verstärkt die UV-Belastung. Gerade bei Kindern ist deshalb Vorsicht geboten. "Eltern sollten die empfindliche Haut ihres Nachwuchses mit Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50 eincremen oder Sunblocker verwenden", rät Kiefer. Für Erwachsene empfiehlt er einen Lichtschutzfaktor zwischen 20 und 30.

Wer Pech hat und empfindlich auf Höhenunterschiede reagiert, den kann ab einer Höhe von 2.500 Metern die sogenannte Höhenkrankheit erwischen. "Im leichten Stadium macht sie sich zum Beispiel durch Kopfschmerzen, Übelkeit und Erschöpfung bemerkbar," erklärt Kiefer. Wer solche Symptome spürt, sollte sofort ins Tal hinabsteigen. Dann legen sich die Symptome meist von alleine. Bleiben sie jedoch länger bestehen, sollten Betroffene zum Arzt gehen.


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© AOK-Bundesverband / Veröffentlicht am 20.12.2007