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Viele Medikamente sind Mikronährstoffräuber

Bis zu 80 Prozent aller degenerativen Erkrankungen entstehen durch falsche oder mangelhafte Ernährung, das ist inzwischen erwiesen und unumstritten. Was viele jedoch nicht wissen: Auch Arznei kann - obwohl notwendig - diesbezüglich ungesund sein. Die meisten verkauften Medikamente haben eine Nebenwirkung, die Sie nicht auf dem Beipackzettel finden: Sie verschlechtern die Aufnahmefähigkeit von wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, entziehen diese teilweise sogar.

Arzneimittel und Mikronährstoffe nutzen die gleichen Transport- und Stoffwechselwege im Körper. Eine kurzfristige Medikamenteneinnahme beeinflusst in der Regel nicht den Mikronährstoffhaushalt eines gesunden Menschen, der sich normal ernährt. Bei dem oft aber notwendigen Dauergebrauch von Medikamenten steigt jedoch das Risiko für unerwünschte Folgen.

Werden ein oder mehrere Arzneimittel eingenommen, besteht immer das Risiko von Interaktionen. Dadurch kann sowohl die Wirkung eines Arzneimittels als auch die physiologische Funktion eines Mikronährstoffs gestört werden. Aktuelle Studien zeigen, dass das Risiko für Neben- und/oder Wechselwirkungen mit jedem zusätzlich eingenommenen Medikament steigt. Ein erhöhtes Risiko für Arzneimittel-Nährstoff-Interaktionen haben vor allem Risikogruppen wie chronisch Kranke, Kinder und besonders Senioren.

Aufgrund altersbedingter physiologischer Veränderungen besteht für Senioren eine besonders hohe Gefahr für negative Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen, zum Beispiel durch verringerte Magensäureproduktion, hormonelle Störungen oder Einschränkung von Stoffwechselleistungen. Bei älteren Menschen arbeiten Leber und Niere, die beiden wichtigsten Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane des Körpers, häufig langsamer. Viele Medikamente werden deshalb verzögert ausgeschieden, ihre Wirkung kann länger anhalten, und es kommt häufiger zu unerwünschten Wirkungen. Andererseits nehmen gerade ältere Menschen im Durchschnitt zwischen drei und sechs verschiedene Medikamente am Tag ein, manche sogar erheblich mehr. Und wie oft probieren chronisch Kranke oder Senioren zudem zusätzliche Medikamente sowie selbstverordnete Nahrungsergänzungsmittel ohne Wissen des behandelnden Arztes aus. Vielen ist dabei nicht bewusst, dass auch nicht-verschreibungspflichtige Präparate mit verschreibungspflichtigen Mitteln Wechselwirkungen hervorrufen können.

Ein paar Beispiele: Acetylsalicylsäure, häufiger Bestandteil von Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Schnupfen und Nebenhöhlenerkrankungen, ist ein ausgesprochener Vitamin-C-Räuber. Schon eine kleine Menge kann die Ausscheidung von Vitamin C verdreifachen. Das kann auch zu einem Mangel an Folsäure und Vitamin B führen, was wiederum Anämie und Verdauungsstörungen verursachen kann. Abführmittel entziehen dem Körper Vitamin A, D, E, K, Kalium und Phosphor, Antidepressiva hingegen Vitamin B12 und Coenzym Q10. Antibiotika vermindern die Verfügbarkeit nahezu aller B-Vitamine und sind ebenfalls Kaliumräuber. Die Einnahme von Salicylaten (Salze der Salicylsäure, meist in Schmerzmitteln verwendet) und NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika = entzündungshemmende Schmerzmittel) gehen mit einem erhöhten Bedarf an Folsäure und Vitamin C einher. Und Patienten, die länger harntreibende Medikamente - sogenannte Schleifendiuretika - einnehmen, haben oft einen Mangel an den Vitaminen A, B6 und C.

Die Nahrung allein kann solche Unterversorgungen meist nicht beheben, denn die tägliche Ernährung des Durchschnittsdeutschen enthält oft zu wenig Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Bioflavonoide. Mögliche Folgen sind Störungen des Immunsystems. Also gilt: Bei fortgeschrittenem Alter und Medikamenteneinnahme erfordert der Mikronährstoffhaushalt besondere Beachtung. Mit gezielten Ergänzungen können Defizite ausgeglichen und eine durch Medikamenteneinnahme verursachte Nährstoff-Unterversorgung aufgefangen werden. Für die exakte eigene Bedarfsbestimmung helfen nur individuelle Beratung sowie die Analyse der persönlichen Situation und die Bestimmung diverser Blutwerte im Labor.


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© Deutsches Grüne Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 15.05.2009