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Kranke Kinder gehören nicht in den Kindergarten

Diesen Slogan würde die Hamburger Kindergärtnerin Annegret B. am liebsten jeden Morgen neu über die Eingangstür der Kindertagesstätte hängen. Denn oft geben Eltern ihre Kleinen mit Fieber und Infektionskrankheiten im Kindergarten ab. Begleitet von einem Fläschchen Antibiotikum und dem Hinweis "Bitte geben Sie meinem Kind heute Mittag zwei Löffel davon, dann wird es gesund." So verbringen ruhebedürftige Kinder anstrengende Tage in der Kindergruppe, sie fühlen sich schlecht, sind vom Fieber geschwächt oder leiden unter juckenden Hautausschlägen.

Das allein ist schon schlimm genug. Doch dabei bleibt es nicht: Denn die kranken Kinder stecken auch ihre Spielgefährten an. Das geht schneller, als man denkt: Beim Spielen und Herumtoben werden die Krankheitserreger leicht von Kind zu Kind weitergegeben. Masern, Mumps, Röteln und Windpocken werden nämlich genau wie Diphtherie, Drei-Tage-Fieber, Keuchhusten und Scharlach durch Tröpfcheninfektion übertragen. Ebenso Erkrankungen wie z. B. Hirnhautentzündungen, verursacht durch Bakterien wie Meningokokken Typ C.

Vor "Kinderkrankheiten" wie Masern oder Windpocken sind auch Erwachsene nicht gefeit. Sind sie nicht geimpft und haben Sie die so genannten Kinderkrankheiten noch nicht durchgemacht, so können sie sich ebenfalls anstecken. Und bei ihnen nehmen die Krankheiten oft einen besonders schweren Verlauf. Gefahr besteht vor allem auch für nicht immune Schwangere. Masern, Mumps, Röteln, Ringelröteln und Windpocken können zu einer Fehl- und Frühgeburt, einige Erreger auch zur Schädigung des Kindes führen.

Wie lange die kranken Kinder zu Hause bleiben sollten, ist im Infektionsschutzgesetz festgelegt und hängt von der Krankheit ab. Bei Windpocken darf das Kind beispielsweise für mindestens eine Woche nicht in den Kindergarten, und ein Kind mit Keuchhusten muss mindestens fünf Tage ein Antibiotikum genommen haben, bevor es wieder in den Kindergarten darf.

Viele Kindergärten fordern zum Schutz der anderen Kinder ein ärztliches Attest, bevor die Kinder wieder in der Gruppe spielen dürfen. Die Erzieherin Birgit S. aus Erlangen rät: "Gerade in der Kindergartenzeit sollten Kinder lernen, sich Zeit zum Gesundwerden zu nehmen."


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© Deutsches Grünes Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 19.01.2008