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Fußpilz ist ansteckend

Egal um welchen Fußpilztyp es sich handelt, er zeigt in der Regel keine Selbstheilungstendenz. Ohne eine adäquate Therapie kann die Infektion jahrelang bestehen und auf weitere Areale übergreifen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, andere Menschen anzustecken. Eine medizinische Therapie ist somit unerlässlich. Wird jedoch behandelt und die Erkrankung spricht nicht auf eine Lokaltherapie an, sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden. Auch ist der Hautarzt der Ansprechpartner bei einem Übergriff auf die Nägel (Onychomykose), bei einem ausgedehnten Lokalbefund, bei einem chronischrezidivierenden Verlauf oder bei Formen des vesikulären oder plantaren Typs.

Zu den typischen Erregern einer Tinea pedis-Erkrankung werden Dermatophyten und in eingeschränkten Maße Hefen gezählt. Schimmelpilze spielen in der Regel keine Rolle. Die häufigsten Erreger sind die Dermatophyten Trichophyton rubrum und Trichophyton mentagrophytes, eher selten ist die Hefe C. albicans nachweisbar. Eine mikroskopische und kulturelle Erregerdiagnostik kann Klarheit geben, um welche Pilzart es sich handelt und welche Lokaltherapie die geeignete ist. Je nach Ausprägung des Befalls ist die lokale durch eine systemische Therapie zu ergänzen. Des Weiteren kann ein Dermatologe zusätzliche Risikofaktoren gegebenenfalls mitbehandeln und Differentialdiagnosen abklären bzw. erkennen.

Tinea pedis - Problematiken und deren Folgen

Häufig werden die klinischen Symptome einer Fußpilzinfektion von den Patienten einfach ignoriert. Aber sowohl eine Nichtbehandlung als auch eine unzulängliche oder nicht ausreichende Therapie können einerseits zu einer Unzufriedenheit der Betroffenen führen, andererseits auch klinische Komplikationen wie eine Ausbreitung der Pilzerkrankung auf andere Körperregionen, z.B. eine Tinea corporis, zur Folge haben. Zudem erleichtern die durch die Pilzinfektion hervorgerufenen Hautläsionen anderen Krankheitserregern das Eindringen. Somit können bakterielle Sekundärinfektionen bis hin zu einem Erysipel (Wundrose) entstehen. Eine unbehandelte Fußpilzinfektion stellt darüber hinaus eine permanente Ansteckungsquelle dar.

Symptomleugnung

Vielfach werden die typischen Symptome wie Juckreiz, Rötungen, Hellfärbung der betroffenen Hautbereiche, Schuppung, Risse und Bläschen als harmlos abgetan - und nicht als Anzeichen einer Fußpilzerkrankung erkannt. Vor allem bei Diabetikern und Personen mit peripheren Durchblutungsstörungen ist Vorsicht geboten, da diese Symptome oft nur eingeschränkt wahrnehmen können. Aber: eine fortbestehende Fußpilzinfektion stellt darüber hinaus eine permanente Ansteckungsquelle und die Möglichkeit einer Chronifizierung dar. Dauern vor allem Juckreiz und Schuppung an, werden diese häufig mit einer Trockenheit der Füße gleichgesetzt und falsch behandelt. Eingesetzt werden z.B. ungeeignete Hautcremes und Lotionen, die die Erreger nicht bekämpfen und lediglich eine pflegende Wirkung haben.

Anwendung ungeeigneter Produkte

Wird eine Tinea pedis erkannt, sollten keine obsoleten oder unzureichenden Produkte verwendet werden. Aufgrund mäßiger fungistatischer Wirksamkeit, langer Therapiezeiten und häufig unerwünschter Begleiterscheinungen ist der Einsatz von Farbstoffen, Schwefel, Borsäure und Resorcin mittlerweile obsolet. Auch von unzureichenden Therapeutika mit Knoblauch, Teebaumöl und Grapefruitextrakt ist abzuraten, da diese bestenfalls antibakteriell wirken, die Pilzerreger aber nicht bekämpfen. Der Einsatz von Kombinationspräparaten aus einem Antimykotikum und einem Kortikosteroid ist ebenfalls nur bei speziellen Indikatoren ratsam - und auch nur unter ärztlicher Aufsicht.

Problematik Non-Comliance

Ein weiteres Problem stellt die Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Therapiedauer dar. Diese hängt von dem eingesetzten Präparat ab und kann von einer einzigen Anwendung bis hin zu einer vierwöchigen, mehrmals täglichen Applikation variieren. Wichtig zur vollständigen Beseitigung der Fußpilzerreger ist jedoch bei jeder Therapie die Einhaltung der Behandlungsdauer. Wird die Therapie vorzeitig beendet, erhöht sich die Rezidivgefahr, da oftmals noch Erreger in tieferen Hautschichten nachweisbar sind, die eine Reinfektion verursachen können. Für den Patienten bedeutet dies, dass eine konsequente Einhaltung der Therapiedauer Pflicht ist, auch wenn sie langwieriger und aufwändiger ist. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Patienten non-compliant werden, sobald die typischen Fußpilzsymptome wie Juckreiz, Rötungen oder Brennen nachlassen. Dermatologen sehen hier einen engen Zusammenhang mit der hohen Zahl an Rezidiverkrankungen, von der die Tinea pedis geprägt ist.



© PharmaRundschau 6/2008 über Medicalpress.de / Veröffentlicht am 20.08.2008