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Passivrauchen macht Kinder krank

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört in der Bundesrepublik zu den Grundrechten eines jeden Menschen und wird in Artikel zwei des Grundgesetzes garantiert. Leider ist trotzdem vielen Kindern in Deutschland keine rauchfreie Kindheit vergönnt. Etwa 8,4 Millionen Kinder und Jugendliche werden zum regelmäßigen Mitrauchen im häuslichen Umfeld gezwungen. Und das, obwohl die meisten Eltern wissen, dass ihnen das so genannte Passivrauchen schadet. Mit dem Nichtraucher-Schutzgesetz, dessen zweite Stufe am 01. Juli 2008 in Nordrhein-Westfalen in Kraft tritt, wird jetzt ein erster kleiner Beitrag dazu geleistet, auch Kinder und Jugendliche vor dem Passivrauchen zu schützen.

Etwa die Hälfte aller in Deutschland lebenden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in einem Haushalt mit zumindest einem Erwachsenen, der raucht. "Dabei wissen wir doch heute, dass Zigarettenqualm in geschlossenen Räumen nicht nur eine erhebliche Belästigung der Mitmenschen darstellt, sondern der mit Abstand gefährlichste Innenraumschadstoff ist", sagt Dr. Claudio Finetti, Oberarzt im Sozialpädiatrischen Zentrum des Elisabeth-Krankenhauses Essen. Sowohl Tierexperimente als auch Epidemiologische Studien belegen immer wieder, welches Gesundheitsrisiko durch Passivrauchen - insbesondere für Kinder und Jugendliche - besteht. Besonders gefährdet sind natürlich Personen, die dauerhaft dem Schadstoff ausgesetzt sind. Dr. Finetti: "Zigarettenqualm reizt akut die Atemwege von Kindern, kann zu Kopfschmerzen und Schwindel führen und erhöht die Infektanfälligkeit um bis zu 50 Prozent. Bei Kindern, die unter Asthma leiden, treten Asthmaanfälle deutlich vermehrt auf, wenn in ihrer Gegenwart geraucht wird. Und bei Säuglingen und Kleinkindern, die regelmäßig dem ‚blauen Dunst’ ausgesetzt sind, besteht sogar die Gefahr einer verzögerten geistigen und körperlichen Entwicklung." 2005 stellte das Deutsche Krebsforschungszentrum die Ergebnisse zweier Studien vor, die eindeutig zeigen, dass Passivrauchen auch eine Gesundheitsgefährdung mit Todesfolge sein kann. Koronare Herzkrankheit, Schlaganfälle und Lungenkrebs lassen sich auf Passivrauchen zurückführen. Man geht von etwa 3.300 Todesfällen im Jahr aus. Das sind mehr Menschen, als beispielsweise durch den Konsum illegaler Drogen ums Leben kommen.

Eltern, die ihre Kinder vor Passivrauch schützen wollen, sollten selbst darauf achten und alle Besucher darauf hinweisen, dass in der häuslichen Umgebung des Kindes nicht geraucht wird. Möglichst rauchfrei sollten auch alle anderen Aufenthaltsorte des Kindes sein, wie z.B. die Wohnung der Tagesmutter, der Kindergarten, die Schule, der Sportverein. Das 2008 in Kraft tretende NRW-Nichtraucher-Schutzgesetz mit einem Rauchverbot für öffentliche Räume und die Gastronomie ist für Dr. Finetti ein längst überfälliger Schritt, dem noch weitere folgen müssen. Für ihn wäre es wichtig, dass Krankenkassen oder Gesundheitsministerien noch mehr als bisher über die Folgen des passiven Rauchens aufklären. Auch Kinderärzte sollten nicht müde werden, Eltern und werdende Eltern immer wieder auf die Folgen des Passivrauchens hinzuweisen. Am Besten ist es für ein Kind natürlich, wenn es die Eltern schaffen, komplett mit dem Rauchen aufzuhören. "Es ist zwar durchaus löblich, wenn Eltern mit der Zigarette die Wohnräume verlassen und nur auf dem Balkon oder im Garten rauchen", so Dr. Finetti. "Leider muss man aber sagen, dass sie anschließend trotzdem einen Teil des Passivrauchs durch ihre Ausatemluft und in den Kleidern zu den Kindern tragen."


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© Elisabeth-Krankenhaus Essen / NED.WORK Agentur & Verlag GmbH / Veröffentlicht am 24.06.2008