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Schlafdauer hat Auswirkungen auf die Gesundheit

Schlaf ist gesund - das weiß jedes Kind. Doch wie lange sollte es sein? Sieben Stunden pro Nacht sind offenbar das optimale Maß. Das geht jedenfalls aus neuen Untersuchungen von Wissenschaftlern der Universität von Warwick und des University College London hervor. Sie werteten umfangreiche Daten aus und fanden heraus, dass Schlafmangel das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, mehr als verdoppeln kann. Allerdings kann auch zu viel Schlaf das Sterberisiko erhöhen, wobei jedoch weniger organische als soziopsychologische Gründe eine Rolle spielen.

Mehr als 10.000 Angestellte lieferten die Daten

In der im September vor der Britischen Schlafgesellschaft vorgestellten Studie erläutert Professor Francesco Cappuccio von der Universität Warwick, wie Schlafgewohnheiten die Sterblichkeit von 10.308 Angestellten des Öffentlichen Dienstes beeinflussten. Zugrunde lagen Daten der sogenannten Whitehall-2-Study dieser Angestellten aus dem August 1985 und dem März 1992. Diese wurden mit der Sterblichkeitsrate der Angestellten im Jahr 2004 verglichen. Ausgangsbasis war für die Wissenschaftler diejenige Gruppe, die ihr Schlafverhalten zwischen 1985 und 1992 nicht verändert hatte - sieben Stunden Schlaf pro Nacht war danach die angemessene Nachtruhe für einen Erwachsenen. Der Vergleich mit Personen, die zwischen 1985 und 1992 diese Schlafenszeit reduziert hatten, zeigte: Wer seinen Schlaf von sieben auf fünf Stunden eingeschränkt hatte, hatte allgemein ein 1,7-fach erhöhtes Sterberisiko und sogar ein doppelt so hohes Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Bei der Auswertung berücksichtigten die Wissenschaftler auch andere mögliche Faktoren wie Alter, Geschlecht, ledig oder verheiratet, körperliche Fitness, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, Blutdruck, Cholesterinwerte oder Erkrankungen.

Mehr Arbeit und mehr Freizeit bedeuten weniger Schlaf

Studienleiter Cappuccio betont, dass Schlaf für den täglichen Prozess der physischen Erholung und Genesung stehe und Schlafmangel weitreichende negative Auswirkungen habe. Weniger Stunden Schlaf und ein höheres Maß an Schlafstörungen seien inzwischen in In-dustriegesellschaften üblich. „Diese Veränderungen – insgesamt Ergebnis der Schlafverkürzung, um mehr Zeit für Freizeit und Schichtarbeit zu haben – führen dazu, dass Berichte von Erschöpfung, Müdigkeit und exzessiver Tagesschläfrigkeit heute weiter verbreitet sind als noch vor einigen Jahrzehnten“, beklagt Cappuccio.

Auch zu viel Schlaf ist ungesund - Gründe noch nicht erforscht

Erstaunlicherweise fanden die Wissenschaftler gleichfalls heraus, dass auch zu viel Schlaf die Sterblichkeitsrate erhöht. Für Personen, die acht Stunden oder länger schliefen, war die Sterbewahrscheinlichkeit doppelt so hoch wie bei den Sieben-Stunden-Schläfern. Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren dabei jedoch eher selten die Todesursache.

Während ein Schlafmangel - so Cappuccio -  das Risiko für Gewichtszunahme, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes und damit für Faktoren erhöhe, die die Sterblichkeit beeinflussen können, gebe es bislang noch keine Untersuchungen darüber, warum auch zu viel Schlaf das Sterberisiko steigert. „Mögliche Gründe sind Depressionen, ein niedriger sozioökonomischer Status sowie krebsbedingte Erschöpfungszustände", vermutet Cappuccio. Am besten für die Gesundheit sei es, dauerhaft etwa sieben Stunden pro Nacht zu schlafen, rät der Wissenschaftler.

Quellen: "A prospective study of change in sleep duration; associations with mortality in the Whitehall II co-hort.", Jane E. Ferrie, Martin J. Shipley, Francesco P. Cappuccio, Eric Brunner, Michelle A. Miller, Meena Kumari, and Michael G. Marmot, veröffentlicht im Journal SLEEP, 17. September 2007


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© Deutsches Grüne Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 16.11.2007