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Sport im Winter stärkt das Immunsystem

Draußen ist es dunkel und kalt. Der Wind fegt um das Haus. Eigentlich wäre Sport jetzt richtig, um den Stress aus dem Job abzubauen und sich zu entspannen. Aber bei dem Wetter? "Unbedingt! Der Körper braucht Bewegung, vollkommen unabhängig von der Jahreszeit", ermuntert Christian Kunert, Sportkoordinator bei der AOK Westfalen-Lippe, Regionaldirektion Bochum, Dortmund, Herne.

Regelmäßige Bewegung führt dazu, dass Gelenke und Muskeln fester und die Bandscheiben ausreichend ernährt werden. Wer im Winter keinen Sport treibt, riskiert, dass der Bewegungs- und Halteapparat schwächer wird und Beschwerden wie Rücken- oder Gelenkschmerzen entstehen. "Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass Bewegung das Immunsystem stärkt", erklärt Sportkoordinator Kunert, "eine starke Abwehr ist in der dunklen Jahreszeit aber besonders wichtig." Bewegung ist auch gut für die Seele. "Sport hebt die Stimmung", weiß Kunert, "winterliche Niedergeschlagenheit weicht dann einer Motivation, die sich auch auf andere Lebensbereiche auswirkt."

Im Winter eignen sich die gleichen Sportarten wie im Sommer: Joggen, Walken, Fahrrad fahren. Allerdings sollten Bewegungswillige darauf achten, dass sie sich zu Beginn nicht zu stark belasten. "Sie sollten langsam mit der Trainingseinheit anfangen, damit sich die Muskeln aufwärmen können", erklärt Kunert. Auch von Dehnübungen zu Beginn rät er ab, weil nicht ausreichend warme Muskeln leicht verletzt werden können. Ansonsten bedarf es nur der richtigen Ausrüstung, und schon kann es losgehen: "Unbedingt zu empfehlen ist funktionelle Kleidung", rät der Sportexperte. Die synthetischen Fasern halten die Wärme am Körper, leiten aber gleichzeitig den Schweiß nach außen. Baumwolle eignet sich hingegen nicht: Die Naturfaser saugt sich voll wie ein Schwamm und der Körper kühlt schnell aus. Das ist nicht gut für das Immunsystem.

Ratsam ist im Zweifel der sogenannte "Zwiebel-Look": Statt eines dicken Bekleidungsteils werden mehrere dünne Schichten übereinander getragen. Dann kann bei Bedarf die obere Schicht ausgezogen werden. Wer sich wegen der richtigen Bekleidung nicht sicher ist, sollte sich im Sportgeschäft beraten lassen. Ein Atemschutz bei sehr kaltem Wetter ist nicht erforderlich. "Der Mund-Nasen-Rachenraum wärmt die Luft ausreichend an", erklärt Kunert.

Mit einigen kleinen Tricks lassen sich Geist und Körper leichter dazu überreden, den Schritt nach draußen zu wagen, statt auf dem Sofa zu hocken. Sport in Vereinen oder in Absprache mit Partner oder Freunden sind eine Hilfe. "Winterliche Sportmuffel haben dann verbindliche Termine", sagt der Sportkoordinator, "regelmäßiger Sport wird so Teil des Tagesprogramms und ist nicht mehr beliebig." Auch Vereinsgebühren bedeuten für viele eine starke Motivation. "Wer an den kalten Tagen dennoch nicht gerne in die Kälte möchte, der kann den Sport für die Dauer des Winters in ein Studio verlegen", rät Christian Kunert. Also: Laufband statt Joggen im Wald und Ergometer statt Mountainbike.

Empfehlenswert ist auch, einmal andere Sportarten auszuprobieren. "Der Ausdauersportler im Sommer kann im Winter zum Beispiel Gymnastik machen", empfiehlt der Sportkoordinator, "das ist eine andere Belastung und ebenfalls gut für den Körper." Vor einem allerdings warnt er: sich das Sportgerät in die Wohnung zu stellen. "Zu Hause gibt es zu viele Ausreden, sich nicht zu bewegen – Wäsche waschen, putzen. Das kennt jeder." Zu Hause bleiben sollte daher nur, wer sich krank fühlt oder krank ist. "Der Körper braucht dann alle Kräfte, um sich gegen die Viren oder Bakterien zu wehren", erklärt Kunert, "Sport bedeutet in diesem Fall tatsächlich nur zusätzlichen Stress für den Körper."


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© AOK-Bundesverband / Veröffentlicht am 23.10.2007