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Hormone in den Wechseljahren: Moderne Präparate bieten Sicherheit
Früher galt eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren als Mittel der Wahl, heute ist sie verpönt: Seit eine 2002 veröffentlichte US-Studie ein gestiegenes Risiko für Brustkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall konstatierte, haben Frauenärzte die Verordnung von Östrogenen und Gestagenen um rund 60 Prozent heruntergeschraubt. Wie die Zeitschrift VITAL in ihrer neuesten Ausgabe (5/2008, EVT: 23. April 2008) berichtet, sind moderne Hormonpräparate inzwischen aber so individuell und niedrig zu dosieren, dass Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden heute beruhigt zur Hilfe aus der Retorte greifen können. Das ist das Ergebnis einer Diskussionsrunde, die VITAL mit medizinischen Experten und betroffenen Frauen durchführte.
Anders als früher wägen Frauenärzte heute mit ihren Patientinnen ab, wie viel Leidensdruck ihre Beschwerden verursachen. Für die Hormonersatztherapie kommt dann ein individuell zugeschnittenes Konzept zum Einsatz. "Heute hat der Frauenarzt ein modernes Baukastensystem an der Hand," erläutert der Hamburger Gynäkologe Dr. Thomas Gent. "Vom Pflaster über Gels, Salben bis hin zu Cremes, Spritzen, einer Spirale - und natürlich auch Tabletten." Durch die Zusammenstellung einer optimalen Anwendungsform und Hormondosis bekommt die Patientin nur so viel Östrogen bzw. Gestagen, wie sie benötigt.
Die Angst, durch Hormone an Brustkrebs zu erkranken, ist laut der Experten weitgehend unbegründet. Zwar seien 70 Prozent der Krebstumore in der Brust östrogenabhängig, so dass Hormone ihr Wachstum beschleunigen können. "Falsch ist aber, dass die Ersatzhormone für die Entstehung eines derartigen Brustkrebses verantwortlich sind," erklärt Dr. Kay Friedrichs, Leitender Arzt des Mammazentrums Hamburg. In den meisten Fällen sei der individuelle Leidensdruck durch die Wechseljahrsbeschwerden deutlich größer als das absolute Brustkrebsrisiko. Dieses ist statistisch gesehen sowieso gering: Nach fünf Jahren Hormonersatz erkranken von 1000 Frauen nur 2 mehr an Brustkrebs als ohne.
Wichtig bleibt Östrogen zur Verminderung des Osteoporoserisikos. "Studien zeigen, dass die Gabe von Östrogen die Knochendichte erhöht und die Häufigkeit von Knochenbrüchen reduziert," sagt die Hamburgerin Gynäkologin Dr. Katrin Schaudig. Allerdings müsse man Frauen mit Gebärmutter immer auch Gestagene als Schutz vor Schleimhautkrebs mit verschreiben. Da die Kombitherapie erwiesenermaßen mehr Nebenwirkungen habe und das Schlaganfallrisiko leicht erhöhe, sei immer das Nutzen-Risiko-Verhältnis abzuwägen. Nicht zu empfehlen seien Hormone für Frauen mit Thromboserisiko, da sie ungünstig auf das Gerinnungssystem wirken.
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© VITAL / (ots) news aktuell GmbH / Veröffentlicht am 23.04.2008