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Angeborene Herzfehler: Betreuung über das Kindesalter hinaus

Rund 85 Prozent aller Patienten mit einem angeborenen Herzfehler erreichen dank des medizinischen Fortschrittes heute das Erwachsenenalter. In Deutschland sind dies mehr als 120.000 Betroffene, jährlich kommen rund 5.000 hinzu. Bisher gibt es jedoch nur wenige Kardiologen mit adäquaten Fachkenntnissen. Um diese Versorgungslücke zu schließen, bietet die Abteilung Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin am Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen als eines der ersten Institute in Deutschland eine umfassende Folgebetreuung für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) an.

"Ansprechpartner für die Betroffenen ist bei uns nach wie vor der Kinderkardiologe", erklärt Prof. Dr. Thomas Paul, Abteilungs-direktor Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin. Der Grund: .Wir kennen unsere Patienten meist schon von Geburt an und wissen um ihre spezifischen Krankheitsbilder. Diese unterscheiden sich erheblich von denen in der Erwachsenenkardiologie., so Paul. Untersuchungen, Operationen und Folgebehandlungen werden daher weiterhin in der kinderkardiologischen Poliklinik, im eigenen Kinderherzkatheterlabor bzw. vom Kinderherzchirurgen durchgeführt.

Dabei wachsen die Aufgaben mit den Patienten: Für Indikationen, die nicht primär den angeborenen Herzfehler betreffen . beispielsweise altersbedingte Erkrankungen wie Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit oder Vorhofflimmern . wird der Erwachsenenkardiologe zurate gezogen. Bei Fragen wie etwa zum Kinderwunsch arbeitet die Kinderkardiologie eng mit der Frauenklinik der Universitätsmedizin zusammen.

In Zukunft soll dieser Ansatz auf ein breiteres Fundament gestellt werden. Zu diesem Zweck bildet das Herzzentrum Ärzte im Bereich EMAH aus. Damit handelt das Zentrum nach den Vorgaben der so genannten EMAH Task-Force, einer interdisziplinären Arbeitsgruppe führender herzmedizinischer Experten.

In der Abteilung Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin am Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen machen EMAH-Patienten rund 20 Prozent aller Patientenkontakte aus. Das Herzzentrum Göttingen betreut nicht nur Betroffene aus dem Raum Göttingen, sondern auch aus ganz Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie den neuen Bundesländern.


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© Herzzentrum Göttingen / Mann beißt Hund / Veröffentlicht am 31.03.2008