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Feinstaub - Gefahr für die Gesundheit

Beinahe täglich gibt es neue Meldungen über die Schädlichkeit des Feinstaubs. Inzwischen ist es Gewissheit, dass sich Feinstaub nicht nur negativ auf die Lungenfunktion von Kindern auswirkt, sondern auch ihr Risiko, an Asthma und Heuschnupfen zu erkranken, erhöht. Die vom Feinstaub in den Körper eingeschleppten freien Radikale lösen Entzündungsprozesse in den Arterien aus. Nach neuesten Erkenntnissen von US-amerikanischen Wissenschaftlern ist die Luftverschmutzung mit kleinen und kleinsten Partikeln besonders gefährlich für Menschen mit einem hohem LDL-Cholesterinspiegel. Feinstaub belastet zudem das menschliche Herz-Kreislauf-System stark. Wissenschaftler der University of Washington machen darauf aufmerksam, dass Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 76 Prozent zunehmen, wenn die Menge an Feinstaub um zehn Mikrogramm pro Kubikmeter steigt. Das belegt eine amerikanische Studie an über 65.000 Frauen. Unabhängig von weiteren Faktoren wie Blutdruck, Cholesterinspiegel und Tabakrauch litten die Frauen bei hoher Feinstaubbelastung vermehrt unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall.

Grundsatzurteile sprechen inzwischen Anwohnern stark befahrener Straßen einen Anspruch auf Verkehrsbeschränkungen zu. Ab Anfang 2008 sind in einigen Städten so genannte "Umweltzonen" geplant, die eine Belastung der Bevölkerung mit Feinstaubbelastungen besonders in Innenstädten reduzieren sollen.

Definition "Feinstaub":

Feinstaub ( bzw. Schwebestaub) besteht aus festen oder flüssigen Teilchen, die nicht sofort zu Boden sinken. Die EU-Richtlinie bezieht sich auf "PM 10": Particulate Matter mit max. 10 Mikrometer (0,01 Millimeter großen - also unsichtbaren - Partikeln.

Feinstaub wird nach drei Größenklassen gemessen:

Grobe Partikel = 2,5 bis 10 Mikrometer
Feine Partikel = kleiner als 100 Nanometer (0,1 Mikrometer).
ultrafeine Partikel = kleiner als 100 Nanometer (0,1 Mikrometer).
Die kleinsten Partikel gelten als besonders schädlich, weil sie tief in die Atemwege dringen können.

Moose reduzieren die Feinstaubbelastung

Forscher der Universität Bonn wollen gefährlichen Feinstäuben mit Moosen zu Leibe rücken. Wie ein biologisches Mikrofaser-Staubtuch schlucken die Pflanzen große Mengen der gefährlichen Luftpartikel. Viele Abgas-Bestandteile dienen ihnen sogar als Nahrung; andere werden durch Bakterien abgebaut, die auf den Moosblättchen leben. In Bonn sind die natürlichen Luftfilter nun erstmals auch zur Straßenbegrünung eingesetzt worden. Ursprünglich waren sie zur Dachbegrünung entwickelt worden – unter anderem aus dem Kalkül, man könne mit diesen natürlichen Luftbefeuchtern das lokale Klima in den Innenstädten verbessern.

Es ist eine Kombination aus verschiedenen Eigenschaften, die Moose zum Feinstaub-Killer machen. Zum einen ist da ihre riesige Oberfläche: "Ein Moospolster von einem Quadratmeter Größe hat fünf Millionen kleinste Blättchen", rechnet der Bonner Moosforscher Professor Dr. Jan-Peter Frahm vor. Jedes dieser Blättchen zieht manche Mikropartikel aus der Luft magisch an. Dazu zählen unter anderem Ammoniumionen, die durchschnittlich 40 Prozent des Feinstaubes ausmachen. Zudem halten Moose die gefährliche Partikelfracht nicht nur fest – sie nehmen den Staub sogar über ihre Blätter auf und verdauen ihn. Denn Ammonium ist ein wichtiger Nährstoff, den die unscheinbaren Pflanzen zum Wachstum benötigen. Andere Bestandteile des Staubs werden von Bakterien genutzt, die auf den Moosblättchen leben.

Entscheidend für die Luftreinigung ist allerdings, dass die Feuchte stimmt: Trockenes Moos entfaltet kaum Wirkung, zu nass sollte es aber ebenfalls nicht sein. Moose brauchen nicht viel Pflege, so dass sie durch ihre Wartungsarmut für Autobahnmeistereien zusätzlich attraktiv werden.



© Medicalpress.de / Natur-Heilkunde Journal Medizin Praxis Wissenschaft 12/07 / Veröffentlicht am 06.05.2008