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Therapie der Depression bei Diabetes mellitus besonders wichtig

Depressionen und Diabetes gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Darüber hinaus ist bei beiden Erkrankungen ein Zusammenhang festzustellen. Menschen mit Depression haben ein erhöhtes Risiko, einen Diabetes mellitus zu entwickeln. Gleichzeitig sind Menschen mit Diabetes im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung häufiger von Depressionen betroffen. Neben den Belastungen, die diese Erkrankungen ohnehin mit sich bringen, fällt es depressiven Menschen mit Diabetes schwerer, die Therapie einzuhalten  oder auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Als Folge schwankt der Blutzuckerspiegel, und es steigt die Gefahr für Folgeschäden. Tatsächlich ist bei depressiven Patienten mit Diabetes eine erhöhte Sterblichkeit festzustellen.

Eine Langzeitstudie ist in den USA der Frage nachgegangen, ob eine optimale Therapie der Depression gerade bei älteren Patienten sowohl die Sterblichkeit verringern als auch die Einstellung des Diabetes verbessern kann. Für die Studie nahmen in New York, Philadelphia und Pittsburg zwischen 1999 und 2001 zwanzig Zentren der medizinischen Grundversorgung teil. Alle Patienten mit Diagnose oder Symptomen einer Depression, die in den Versorgungszentren vorstellig wurden, konnten an der Studie teilnehmen. Die Praxen wiederum wurden gemäß ländlicher respektive städtischer Umgebung und Bevölkerungsstruktur ähnlichen Paaren zugeteilt und anschließend der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugelost.

Die Intervention bestand im Wesentlichen darin, dass neben den Internisten weitere Experten für eine leitliniengetreue Depressionsbehandlung an der Therapie beteiligt waren. Diese Experten boten neben der medikamentösen Therapie eine Psychotherapie an, informierten die Patienten über Wirkung und Nebenwirkung der Medikamente und halfen bei der Einhaltung der Therapie.

Fünf Jahre nach Interventionsbeginn wurde deutlich, dass besonders diejenigen Patienten, die neben der Depression gleichzeitig einen Diabetes aufwiesen, von der leitliniengetreuen Behandlung profitierten. Dies machte sich zum Beispiel mit einer niedrigeren Mortalität in der Interventionsgruppe bemerkbar. Der Effekt bei depressiven Patienten ohne Diabetes fiel deutlich geringer aus.

Diese Ergebnisse zeigen, dass Depressionen gerade bei Menschen mit Diabetes ernst genommen werden sollten. Darüber hinaus sind Modelle für eine optimale Therapie notwendig, in die verschiedene medizinische Fachrichtungen einbezogen sind. Insbesondere ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Diabetologen, Psychiatern und Psychotherapeuten anzustreben.

Die Autorin: Teresa Tamayo, Online-Redaktion Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Quellen: Bogner HR et al. Diabetes, Depression, and Death: A Randomized Controlled Trial of a Depression Treatment Programm for Older Adults Based in Primary Care (PROSPECT); Diabetes Care. 2007 Aug 23; [Epub ahead of print]


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© Deutsches Grüne Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 06.12.2007